Schwache Leistungsergebnisse gehen aufs Konto von Ministerin Prien – Schleswig-Holsteins Grundschulen brauchen viel mehr Unterstützung!

Bild: Steffen Voß, SPD SH

Anlässlich der aktuellen bundesweiten Vergleichsstudie zum Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler in den Grundschulen erklärt der Landesvorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung in Schleswig-Holstein (AfB), Fabian Reichardt:

Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in unseren Grundschulen sind in wesentlichen Bereichen unterdurchschnittlich und teilweise seit den letzten Vergleichsstudien noch deutlich schwächer geworden.

„Das Ergebnis der IQB-Studie muss für die Landesregierung ein Warnsignal sein, endlich die eklatanten Defizite anzugehen und Schülerinnen und Schüler entschlossen zu fördern“, so Fabian Reichardt.

Die Grundschulen werden seit Jahren mit zu wenig qualifiziertem Personal ausgestattet. Wer primär an den Gymnasien bei der Einstellung auf Qualifizierung schaut und die Grundschulen mittlerweile regelmäßig mit nicht fertig ausgebildetem Personal bestückt, darf sich nicht über das jetzige Ergebnis wundern. Bei der Digitalisierung hinken die Grundschulen weit hinter anderen Bundesländern hinterher. Wer hier spart, hängt eine ganze Generation ab.

Im Gegensatz zu Hamburg gibt es in Schleswig-Holstein keine qualifizierten Angebote, um die Defizite aus den Coronajahren zu kompensieren. In Hamburg gibt es regelmäßig umfangreiche Nachholangebote in allen Ferien, in Schleswig-Holstein muss hier ein entsprechendes Angebot geschaffen werden.

Wer Ganztagsschule will, muss endlich ausreichend Geld in die Hand nehmen, damit diese auch flächendeckend funktioniert. In Hamburg ist quasi jede Grundschule eine Ganztagsschule. In Schleswig-Holstein müssen wir hier aufholen und den Kommunen bei der Umsetzung des Rechts auf Ganztag ein starker Rückenwind sein. Außerdem muss Kostenfreiheit bei den Angeboten der Ganztagsschule endlich zum Regelfall werden.

„Wer kein Interesse an einer flächendeckenden Ganztagsschule und Ganztagsangeboten hat, macht es wie unsere Landesregierung: Nur wer sich die kostenpflichtigen Angebote leisten kann, kommt in den Genuss dieser Angebote. Die anderen lässt man hinten rüber fallen. Wer Bildung für alle will, muss sie auch für alle bezahlbar machen. Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung SH fordert daher die Kostenfreiheit aller Angebote in der Ganztagsschule“, so Reichardt weiter.

„Zudem muss eine gezielte Förderung bildungsbenachteiligter KiTa-Kinder sowie Schülerinnen und Schüler in den Blick genommen werden. Die Förderung muss in der frühkindlichen Bildung beginnen und die gesamte Laufbahn begleiten. Ministerin Prien muss in ihrem Zuständigkeitsbereich entschlossen handeln, deshalb gehen die schwachen Leistungen aus dem aktuellen Bildungstrend auch auf ihr Konto!“, macht der Landesvorsitzende abschließend deutlich.