Finanzielle Unregelmäßigkeiten im SPD-Kreisverband

Die Kreisvorsitzenden Niclas Dürbrook und Gabriele Freitag-Ehler haben die Öffentlichkeit am 13. April über Unregelmäßigkeiten bei der Kassenführung des Kreisverbandes informiert und den Verzicht des ehemalige SPD-Schatzmeisters auf das Eutiner Bürgermeisteramt gefordert.

„Am Samstag, den 9. April 2022 stellten wir bei der Durchsicht von Kontoauszügen Hinweise auf Unregelmäßigkeiten in den Buchungen des SPD-Kreisverbandes für 2021 fest. Damit konfrontiert, räumte der Schatzmeister Christoph Gehl am Sonntag ein, in den vergangenen Jahren rund 42.000 € vom Konto des Kreisverbandes abgehoben und privat verwendet zu haben. Christoph Gehl stellte in Aussicht, die volle Summe schnellstmöglich zurückzuerstatten. Dafür haben wir ihm den heutigen Mittwoch als Frist gesetzt.

Es hat heute eine Revision durch Mitarbeiter des Parteivorstandes stattgefunden. Dabei wurde eine veruntreute Summe von 43.911,20 € festgestellt. Die Bundestagsverwaltung wurde bereits gestern informiert, weil davon auszugehen ist, dass für 2020 ein fehlerhafter Rechenschaftsbericht abgegeben wurde.

Christoph Gehl ist unserer Aufforderung nachgekommen und am Montag von seinem Amt als Schatzmeister zurückgetreten. Er hat zwischenzeitlich 42.678,99 € an den Kreisverband überwiesen, damit ist der alles überwiegende Teil des finanziellen Schadens ausgeglichen. Wir gehen davon aus, dass auch die restliche Summe sehr schnell ausgeglichen wird.

Christoph Gehl wurde am 20. März zum neuen Bürgermeister von Eutin gewählt. Für uns ist klar: Mit dieser Vorgeschichte kann Christoph Gehl sein Amt als Bürgermeister von Eutin nicht wie vorgesehen am 1. August antreten. Wir haben ihn daher heute aufgefordert, auf dieses Amt zu verzichten. Es erklärt sich von selbst, dass Christoph Gehl auch nicht Vorsitzender der Eutiner SPD bleiben kann.

Wir sind als SPD, aber auch persönlich als Kreisvorsitzende massiv getäuscht worden. Das erschüttert uns. Es ist bitter für die SPD Ostholstein. Es ist bitter für die SPD Eutin. Und es ist auch bitter für die Eutinerinnen und Eutiner, die Christoph Gehl mit deutlicher Mehrheit ihr Vertrauen als neuer Bürgermeister geschenkt haben. Die juristische Beurteilung obliegt jetzt der Staatsanwaltschaft.“