Wer allerdings noch kein Fahrrad besitzt oder sich gern ein besseres zulegen möchte, hat derzeit in Schleswig-Holstein ein Problem. Fahrradgeschäfte dürfen in unserem Bundesland nicht öffnen. Ich finde: Das muss sich ändern! Ich setze mich als Kieler Bundestagsabgeordneter und fahrradpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion dafür ein, den Verkauf von Fahrrädern, E-Bikes und Zubehör in den lokalen Fahrradgeschäften unter strengen Maßgaben und Einhaltung der Hygienevorschriften kurzfristig wieder zu gestatten. Eine entsprechende Genehmigung ist sinnvoll, generell umsetzbar und vor allem deshalb als Ausnahme begründet, weil das Fahrrad gerade in diesen Zeiten ein Garant für eine infektionssichere, individuelle Mobilität ist.
Rein praktisch ließen sich diese Öffnungen problemlos umsetzen, etwa mit der Auflage, dass sich nur ein Kunde oder Kundenpaar gleichzeitig im Ladengeschäft beraten lassen darf. Laufkundschaft könnte ausgeschlossen und eine Terminvereinbarung verpflichtend sein. Kontaktdaten der Kunden könnten aufgenommen werden sowie Verkauf und Reparatur räumlich getrennt, um den Kundenkontakt auf einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin zu begrenzen. Die Fahrradverbände haben darüber hinaus weitere wertvolle Vorschläge gemacht, wie sich die Fahrradläden verantwortungsbewusst auf die neue Situation einstellen und den Verkauf ermöglichen können.
Deshalb habe ich mich mit einer entsprechenden Bitte an den Wirtschaftsminister des Landes Schleswig-Holstein gewandt. Damit ist die Landesregierung jetzt am Zuge, wenn es darum geht, mit einer Öffnung der Fahrradläden für eine bessere Grundversorgung der Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner zu sorgen. Mir erschließt sich auch nicht, warum hier verboten sein sollte, was in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Sachsen-Anhalt und Thüringen bereits erlaubt ist.
Gute Nachrichten gibt es aber schon mal aus meinem zweiten wichtigen Berichterstattungsthema: Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hat sichergestellt, dass der Nord-Ostsee-Kanal trotz der Corona-Pandemie uneingeschränkt befahrbar bleibt. Der NOK ist seit bereits 125 Jahren die Lebensader der maritimen Wirtschaft im Norden. Und das bleibt er auch in dieser Krisenzeit. So können wichtige Waren und Güter weiter zwischen Nord- und Ostseeraum transportiert werden – zum Beispiel das derzeit begehrte Toilettenpapier des schwedischen Papierherstellers SCA.